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Der Roman schockiert mehr als alle letzthin erschienenen der J. C. Oates alias Rosamond Smith, in denen sie sich ins Innere eines zwanghaften Killers versetzt (zuletzt BA 3/98 bzw. 9/99). Er handelt von einem Besessenen, der hübsche Jungen entführt, um nach Anweisung eines chirurgischen Lehrbuchs mit Küchenmesser und - für die Schädelknochen - spitzem Eispicker eine Gehirnoperation vorzunehmen. Er will sein Opfer lebend, als gefügigen Diener und als Lustobjekt, weil das nicht gelingt, folgt jeder Tat eine neue. Die Erzählform des inneren Monologs entblößt die teilweise unbewußten Antriebe des Sadisten und ergeht sich in den konkreten, äußerst brutalen Einzelheiten der "Operationen". Trotz kritischer Absicht (Anspielung auf KZ-Experimente und inhumane Medizin), trotz literarischer Berühmtheit und intensiver Werbung ist die Frage nicht zu umgehen, ob derart drastische Gewaltfiktion (Kunstvorbehalt hin oder her) unbedingt in Bibliotheken zu finden sein muss.