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Zweigstelle: Rendsburg	Standorte: LESS / Obergeschoss	Status: Entliehen	Vorbestellungen: 0	Frist: 31.05.2024

Das neue Buch der Literatur-Nobelpreis-Trägerin (vgl. "Die Kluft", BA 11/07) widmet sich der Geschichte ihrer Eltern. Sie beschreibt in einem 1. Teil fiktiv deren Leben unter der Annahme, es hätte den 1. Weltkrieg nicht gegeben. Doris Lessing lässt dabei zwar eine Begegnung von Alfred und Emily zu, sie hätten sich aber jeweils anderen Ehepartnern zugewandt. Der 2. Teil reflektiert die realen Begebenheiten aus großer zeitlicher Distanz. Der Vater krank und schwer kriegstraumatisiert, die Mutter depressiv und verbittert. Der fiktive 1. Teil gehört sicher nicht zu den besten literarischen Werken Lessings. Die Stärken des Buches liegen eindeutig im 2. Teil. Die Autorin erkennt aus der zeitlichen Distanz an, dass auch ihre Mutter an den Folgen des 1. Weltkrieges gelitten hat und hier die wesentlichen Ursachen für die zeitlebens konfliktreiche Mutter-Tochter-Beziehung lagen. Die Bewertung dieses Konflikts stellt eine versöhnliche Entwicklung im Vergleich zu früheren, autobiografisch geprägten Werken der Autorin dar. Ein wichtiger Titel im Gesamtwerk Doris Lessings.