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Angeregt durch seinen Freund Sebastian Lukasser erzählt der inzwischen 60-jährige, unter dem falschen Namen Joel Spazierer Auftretende sein Leben. Und da gibt es eine Menge zu erzählen: von der Kindheit in Budapest und - nach der Flucht von dort - in Wien; von seiner kriminellen Karriere, die dort begann und ihn in zahlreiche europäische Länder führte und in einem Mord gipfelte, bis hin zu einer Professur für Philosophie in der DDR. Von klein auf gelang es ihm, die Menschen zu durchschauen und nach seinem Willen zu lenken, auch wenn es ihnen so vorkam, als wären sie die Agierenden; wobei ihm sein engelhaftes Aussehen, später sein Charme, seine Freundlichkeit und Höflichkeit sicher sehr hilfreich waren. Von sich selbst sagt er, dass er nie den Ehrgeiz besaß, ein guter Mensch zu sein und nie lernte, was gut und was böse ist. Die Abenteuer des Protagonisten, eines Schelmen, bieten dem vielseitigen Autor nach seinem großen Roman "Abendland" (BA 10/07) wiederum reichlich Gelegenheit, sein erzählerisches Talent zu beweisen. Wie die bisherigen Romane breit empfohlen.

Der Erzähler in diesem Buch ist ein Hochstapler, Lügner und Gauner, ein Fälscher und sogar ein Mörder. Für den Staatsanwalt ist er kein Mensch, sondern das personifizierte Böse. Und Joel selber, der nie an sich gezweifelt hat, fragt sich: "Vielleicht bin ich nur ein Monster?" Er lernt nie, was gut und was böse ist, sein Aussehen, sein Charme, seine Freundlichkeit öffnen ihm jedes Herz. Roman über die Nachtseiten unserer Gesellschaft (Verlagstext).