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Neubearbeitung in Auszügen aus Küngs kirchenkritischer Veröffentlichung "Christ sein" zur Auseinandersetzung für Glaubende und Nicht-Glaubende in unserer Zeit

Nicht zuletzt das Fernseh-Interview zum Buch in Gottschalks Vorabend-Talkshow wird mit dazu beigetragen haben, ein altes, aber bleibend aktuelles Thema auf die Bestseller-Liste zu bringen, was für theologische Fachliteratur ein kleines Kunststück ist: Der Autor Hans Küng hat alle Kapitel aus seinem Standardwerk "Christ sein" aus den 1970er Jahren neu überarbeitet und zusammengestellt, die sich mit der Person und der Umwelt von Jesus von Nazareth befassen. Sein Ziel ist dabei, die zunehmend kirchenfernen Menschen der Generation nach "Christ sein" neu anzusprechen. Denn noch immer ist die Diskrepanz zwischen dem, was der geschichtliche Jesus war, verkündete, lebte, erkämpfte, erlitt, und dem, was heute die institutionelle Kirche mit ihrer Hierarchie repräsentiert, für viele unerträglich - vor allem in der katholischen Kirche, aber in vielleicht anderer Weise ebenso bei den Protestanten. Vor diesem schmerzlichen Hintergrund möchte der Autor das Christentum von seinem Gründer her, wieder zum Leuchten und zum Leben bringen und die durch die Jahrhunderte lange Dogmatisierung verdeckte ursprüngliche Botschaft Jesu hervorheben. Für ein theologisches Buch ist "Jesus" sehr verständlich geschrieben und so tatsächlich in der Lage, unterschiedlichen Zielgruppen Anregungen und Zumutungen zu geben für eine erneute Beschäftigung mit einem Menschen, der der Menschensohn genannt wird, und der seit zwei Jahrtausenden die Gedanken und die Herzen der Menschen bewegt. Das wird auch in Bibliotheken nachhaltig von Interesse sein.