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Das Buch des bedeutenden portugiesischen Autors (1888-1935) ist bereits 1985 in einer gekürzten Ausgabe erschienen (ID 42/85). Nun liegt als eine editorische Meisterleistung eine stark bearbeitete Neuausgabe vor, die von den Medien begeistert aufgenommen wurde. An den tagebuchartigen Aufzeichnungen arbeitete Pessoa mit Unterbrechungen von 1913-1934 und schrieb sie dem Hilfsbuchhalter Bernardo Soares zu, dem der Autor im Unterschied zu seinen anderen Heteronymen ein gewisses Eigenleben zugestand. Dessen tagebuchartige Aufzeichnungen kommen praktisch ohne Handlung aus. Gedanken, Beobachtungen, Gefühle und Aphorismen reihen sich scheinbar wahllos aneinander. Von seinem Leben erfährt der Leser kaum mehr, als dass er in einem möblierten Zimmer in der Altstadt von Lissabon wohnt und seine monotone Arbeit in einem Stoffgeschäft verrichtet. Was um ihn herum geschieht, interessiert ihn nur wenig. Geprägt sind seine Gedanken von Selbstreflexionen, die meist seine zutiefst pessimistische Weltsicht offenbaren. Wegen der Bedeutung des Werkes schon ab mittleren Beständen denkbar.