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Der Autor, Sohn der Kindheitsforscherin Alice Miller (1923-2010), sucht nach der Biografie der Mutter, schildert seine eigene Kindheit und Jugend als von Mutter und Vater vernachlässigtes Kind und erörtert mit der Hilfe eines Traumaexperten die eigenen Traumatisierungen.

Die Psychologin Alice Miller (1923-2010) gilt als Kämpferin für die Würde des Kindes. Mit ihren Welterfolgen "Das Drama des begabten Kindes" (BA 7/79, 941) und "Am Anfang war Erziehung" (BA 12/83) wurde sie zur einflussreichen und berühmten Kindheitsforscherin. Ihr Sohn Martin, selbst Therapeut, berichtet nun, wie die Mutter, die nach außen hin für eine einfühlsame und gewaltfreie Erziehung eintritt, ihre Abwehr der Vergangenheit als wegen ihres Judentums Verfolgte und ihren unbewusst weiter wütenden Hass auf die eigenen Eltern auf ihn als einzigen Sohn projiziert und bis zu ihrem Tod offensichtlich unfähig ist, sich in ihn einzufühlen. In seinem Buch sucht er nach der Biografie der Mutter, schildert seine eigene Kindheit und Jugend als von Mutter und Vater vernachlässigtes Kind und erörtert mit der Hilfe eines Traumaexperten die eigenen Traumatisierungen. Ein erschütternder Bericht; sicherlich aber kein Abrechnungsbuch, eher ein Versuch, Traumata zu verstehen und mit Verletzungen umzugehen. Unbedingt lesenswert. (2)