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Das wunderbare Kunststück der Gleichzeitigkeit, Verrätselung und Ambivalenz: Diese Novelle zeigt, wie's geht. Der 52-jährige Wahl-Kölner Henning (vgl. zuletzt "Leichtes Beben", ID-A 46/11) erzählt die Geschichte des Betrügers Max Wahlberg, der noch keine 30 Jahre alt ist und schon so etwas wie eine gescheiterte Existenz. Der Protagonist hat sich bei seiner Examensarbeit des Plagiats schuldig gemacht - und zwar auf so plumpe Weise, dass der Leser sich des Eindrucks nicht erwehren kann, hier habe einer bewusst das Ende seiner kaum begonnenen Karriere herbeigeführt, weil er dem akademischen System stirnrunzelnd gegenübersteht. Der unheilvolle Brief des Dekans, das nicht verwundene Ende einer Liebe: Max gibt dem Fluchtreflex nach, leckt seine Wunden in einer schäbigen Pension im holländischen Zandvoort. Hier am Meer beginnt der dunkle Reigen der Fragen ohne Antworten, als Max einer rätselhaften Frau verfällt, die ihm nicht viel mehr als ihren Namen preisgibt: Mia Brouwers. Je mehr er versucht, sich selbst neu zu erfinden, desto gefährlicher wird ihm seine neue Liebe. Ab mittleren Beständen gerne empfohlen!