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Der Roman, eine Art männliche Antwort auf Charlotte Roches Bestseller "Feuchtgebiete", erzählt die Geschichte des 16-jährigen, kleinwüchsigen Thorsten Bruhn aus Hamburg. Der fährt in den Sommerferien 1977 mit der Kirche zur Familienfreizeit nach Scharbeutz an die Ostsee. Er leidet nicht nur an Verstopfung, sondern auch an Minderwertigkeitskomplexen und sexueller Orientierungslosigkeit. Einerseits möchte er gerne die schöne Susanne Bohne küssen, andererseits hat er homoerotische Phantasien, angeregt durch extrem gut gebauten Klassenkameraden Andreas.

Scharbeutz 1977. Eine gemischte Sommerfreizeit, geleitet von einem verkorksten Dreigestirn aus Pastor, Diakon und Gemeindehelfer, und mittendrin der 16-jährige Thorsten in der schlimmsten und aufregendsten Phase seines Lebens, der Pubertät.

Mitleid könnte man haben mit dem verklemmten Thorsten Bruhn. Der Aufenthalt an der Ostsee zusammen mit Pfarrgemeindemitgliedern seines Heimatstädtchens im Sommer 1977 sollte ein Pendant zu seinem ereignislosen Alltagstrott werden. Stattdessen verfolgen ihn seine Minderwertigkeitskomplexe (er bezeichnet sich selbst als kleines Äffchen), seine sexuellen Fantasien (die Objekte seiner Begierden sind wahlweise die "Glocken" des attraktiven Teenagers Susanne Bohne oder "der Pumpschwengel" von Kumpel Andreas) und seine Ausscheidungsattacken. Ihnen begegnet man auf beinahe jeder 2. Seite, in oraler oder analer Form. Fast schon wieder bewundernswert ist das Arsenal von unterschiedlichen Begriffen, die dem 16-jährigen Jüngelchen für sein liebstes Thema, nämlich intime Körperöffnungen, einfallen. Seine Vorliebe für Landserhefte und Kinderliteratur oder sein Egozentrismus beweisen, wie beschwerlich sein Weg zum Erwachsenen noch ist. Strunk (zuletzt BA 1/09) will sein Buch als "universellen Jugendroman" verstanden wissen. Dazu braucht es weit mehr als faulige Körpergase und Pubertätsfantasien. Entbehrlich.