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Chaos bei der Energieversorgung - der spontan beschlossene Atomausstieg von Bundeskanzlerin Merkel gestaltet sich kompliziert, widersprüchliche Entscheidungen sorgen für Verwirrung. Die ausgewiesene Fachfrau Kempfert erklärt die Mechanismen zwischen Politik und Energiemonopolisten.

Die mit viel Hoffnung gestartete Energiewende hat eine schlechte Presse. Es ist von unbezahlbaren Stromrechnungen, Netzausfällen oder gar einer Deindustrialisierung Deutschlands die Rede. Als Quelle allen Übels wird das EEG gesehen. Die Literatur bietet ganz andere Sichtweisen, so von U. Nestle: "Das Energie- und Klimaquiz" (ID-A 3/12) oder dem wirtschaftlich orientierten P. Hennicke: "Energiewende nach Fukushima" (ID-B 28/12). Radikalökologischer Positionen unverdächtig ist Claudia Kemfert, die am am "DIW" in Berlin arbeitet und seit Jahren Politiker berät. Ihre Kritik an den stark interessengeleiteten Gegnern der Energiewende basiert auf genauer Kenntnis der Hintergründe. Kemfert betont die Chancen der alternativen Energien und erklärt komplizierte Zusammenhänge (etwa beim Strompreis!) so klar und verständlich, dass auch wenig vorgebildete Leser profitieren können. Als fundierter Diskussionsbeitrag überall einsetzbar, etwa neben den mehr Zahlen enthaltenden, grundlegenden J. Winterhagen: "Abgeschaltet" (ID-A 11/12) oder T. Schabbach: "Energie" (ID-A 52/12). (1 S)