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Biografische Gespräche über seelische Folgen der Kriegserlebnisse bis in die 2. und 3. Generation.

Kriegsbeschädigte Kindheiten werfen lange Schatten, nicht nur auf die eigene, sondern auch auf die 2. und 3. Generation. Traumatische Erfahrungen werden weitergegeben ohne selbst wahrgenommen zu werden. So das Fazit aktueller wissenschaftlicher Untersuchungen. Die Autorin, Jahrgang 1974, selbst Kind kurz nach Kriegsende geborener Kinder, hat mit einigen dieser Kriegsenkel Gespräche geführt und ihre Biografien aus transgenerationaler Perspektive betrachtet. Sie zeigt auf, welche emotionalen Defizite sich gegenseitig bedingt haben, wie Minderwertigkeitsgefühle und Perfektionismus, seelische Mangelerfahrung und übersteigertes Sicherheitsbedürfnis die Familiengeschichte belastet und damit die Identitätsentwicklung der Nachkommen behindert haben. Ausdrücklich weist die Journalistin die manchmal anklingenden Schuldzuweisungen und Anklagen als Tenor ihres Buches zurück. Der Stoff, aus dem Familienchroniken sind, wird hier als erlebte Geschichte gespiegelt, und eindrucksvoll, dabei subjektiv und mit dem Mut, das Schweigen zu brechen, von den Kindern der Zeitzeugen berichtet. Hochaktuelles Thema. (2)