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Kenntnisreiche, kompetente und zugleich kritische Einführung in Kants "Kritik der reinen Vernunft", die laut Otfried Höffe, noch heute aufregend aktuell ist.

Kann die Philosophie noch von Kant lernen? fragt der Tübinger Philosoph-Professor Otfried Höffe. Seine Antwort ist ein eindeutiges Ja. Glänzend beweist er in seiner als "systematisch orientiertem Kommentar" angelegten Studie, dass erst durch Kants "Kritik der reinen Vernunft" die Landschaft des abendländischen Denkens ihr modernes Gesicht erhielt und dass der Königsberger Philosoph hier vor allem "die Möglichkeit von Moral und Moraltheologie mit ihren Fragen nach Seele, Freiheit und Gott" ausloten wollte. Schritt für Schritt führt er in Kants Schrift ein, interpretiert sie und schätzt sie anhand neuerer Debatten, z.B.mit Nietzsche und Rorty, kritisch ein. Ab und zu zieht er Zwischenbilanzen und nimmt Bezug auf aktuelle Erkenntnisse der Naturwissenschaft. Trotz intensiver Gedankenanstrengungen, die Höffe dem Leser nicht erspart, ist es aufregend, seinen Argumenten zu folgen, die gelegentlich durch kleine Skizzen veranschaulicht werden. Der Band (die ersten 2003 und 2004 erschienenen Auflagen wurden hier nicht angezeigt) wendet sich an alle, die mit Kant vertraut sind. Mit ausführlichem Anhang. (3)